Eine Reise in die Donau-Metropole und ins Heurigen-Zentrum Sooß zum "47er" ist eine Zeitreise in die Welt kulinarischer Überraschungen
Wien - die charmante, kulturell hoch-attraktive Weltstadt - auch eine kulinarische Metropole: Ob "Stadtheuriger Giegerl" oder "Cafe Goldegg" - ob Schnitzel-Lokale oder Hotels mit eigenen Spezialitäten - Wien ist europäisch gesehen immer vorne dran. Auch die Weihnachtsmärkte locken - vor allem die romantische Budenstadt am Wiener Spittelberg (Foto links) lockt vom 16.11. bis 23.12. 2023 zum Bummel durch die historischen Gassen.
Aber auch das Wiener Umfeld ist ein Abstecher wert: Man fahre von der Straßenbahnhaltestelle an der Wiener Oper mit der Bahn in einer guten Stunde nach Baden, um dann eine kleine Wanderung in der Winzer-Ort Sooß zu unternehmen. Man besuche beispielsweise das Weingut (mit Buschenschank) Schwertführer. Ein wahrer Prämierungsgoldregen erfasst Jahr für Jahr die Weine der Winzerfamilie. NÖ-Weingut des Jahres 2017 & 2018, 3-facher Bundessieger,7x NÖ-Landessieger, 29x Salon Österreich Wein, 37x Sortensieger Thermenregion – die Liste der Auszeichnungen ist lang und beachtlich. Unser Foto unten rechts zeigt das sympathische Weingut- und Buschenschank-Ehepaar Regina und Martin Schwertführer, die im Weingut von ihren Töchtern Anne und Katharina begleitet werden. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Rund zwei Dutzend Weinbaubetriebe verwöhnen vorwiegend Kulinarik-Freunde aus dem Großraum Wien (Weins Zentrum ist etwa 30 bis 60 Minuten vom Zentrum der Donaumetropole entfernt) besuchen die Buschenschänken aus "Ausgstecktn".Wie zahlreiche Funde belegen, wurde Sooß in der Jungsteinzeit, etwa zwischen 3000 und 2200 vor Chr., von Menschen besiedelt. Nach Angaben verschiedener Historiker ist Sooß eine uralte Ansiedelung und soll bereits zur Römerzeit bestanden haben. Die Lage an drei Wasserquellen war wohl ausschlaggebend für den Aufbau der damaligen Stadt – und namengebend für denWeinort: Aus der lateinischen Bezeichnung „sassa as tres fontes“ – Siedlung an den drei Brunnen, wurde im Laufe der Jahrhunderte „Sooss“.Der römische Kaiser Probus schätzte die warmen Schwefelquellen der benachbarten Stadt Baden sehr und erkannte, dass das Klima zwischen Wien und Sooß ideale Bedingungen für den Weinbau stellte. Um 280 nach Chr. liess er aus seiner Heimat Reben kommen und hier Weingärten anlegen. Das Römerreich zerfiel, aber die Weingärten blieben uns erhalten. Im Jahre 1230 wurde der Weinbau von Sooss erstmalig urkundlich erwähnt. Troz der Heuschreckenplagen, der feindlichen Anstürme, der Türkenbelagerungen, des Dreißigjährigen Krieges, der Franzosenkriege und der beiden Weltkriege nahm die Weinbaufläche ständig zu. Die Jahre von 1880 bis 1890 sollten für Sooss zur Katastrophe werden: Sämtliche Weingärten wurden durch die Reblaus zerstört. Alle Massnahmen gegen diesen Schädling bleiben erfolglos. Erst die Veredelung mit amerikanischen Unterlagsreben, welche gegen die Reblaus resistent sind, ermöglichte Neuauspflanzungen und damit die Grundlagen für den modernen Weinbau.
Nun wieder zurück nach Wien: Dort wird bis Ende Dezember immer noch das 150-jährige Jubiläum der "Weltausstellung und Jugendstil 1873" gefeiert. Um 1860 begann sich der Handel mit Japan zu entwickeln. Über drei Jahrhunderte war Japan ein Land ohne Kontakte zu anderen Staaten gewesen. 1873 präsentierte es sich auf der Wiener Weltausstellung. Europäische Künstler waren besonders beeindruckt von den japanischen Farbholzschnitten. Die großen, einfarbig kolorierten Flächen, die Designs ohne Perspektive und die floralen Motive begeistert sie und führten schließlich zur Entstehung des Jugendstils. Die Objekte der Weltausstellung befinden sich heute u. a. im Weltmuseum Wien. In dieser Führung werden wir gemeinsam die Anfänge des Jugendstils ergründen, der bis heute das Publikum begeistert. Bis 30. Dezember 2023 finden Führungen statt: "Die Wiener Weltausstellung 1873 und der Jugendstil". Man kann sich online informieren: www.wien.info und www.weltmuseumwien.at
Und dann zur Kulinarik: Einfach ´mal auf dem Wiener Brunnenmarkt ins herrliche Getümmel stürzen und die wunderbaren Obst- und Gemüsesorten "erriechen". Und dann "Marmeladen-Kaiser" Hansi Staud besuchen. Staud´s Wurzeln gehen auf das Jahr 1883 zurück: Genauer gesagt auf einen Marktstand am Wiener Brunnenmarkt, in dem schon zu jenen Zeiten Obst- und Gemüsehandel getrieben wurde, als Kaiser Franz Joseph noch ein verhältnismäßig rüstiger Mann war. Jenes Marktstandl ist heute als STAUD`S Pavillon weit über die Bezirksgrenzen von Ottakring hinaus bekannt! Sogar der fränkische Comödie-Kabarettist Besuchte Hansi Staud (er wurde heuer 75 Jahre jung) - unser Foto unten links).
Die schöner Sooßer Gegend - unser Foto recht.
Alle Fotos: Gabriele Loy